Adriana Altaras: Besser allein als in schlechter Gesellschaft

In Italien wütet Corona, und Adriana darf ihre fast 100 Jahre alte Tante Teta Jele, die am Gardasee in einem Altenheim wohnt, nicht besuchen. Adriana lebt allein in Berlin, ihr Mann hat sie gerade nach langer Beziehung verlassen. Sie würde die Tante gern zu sich holen. Diese möchte aber nicht, denn das Leben in Italien, vor allem die Pasta sagt ihr mehr zu. So telefonien sie öfter, Besuche werden sehr selten genehmigt.

Teta Jele war eine sehr schöne Frau und hatte etliche Liebhaber. Ihr italienischer Ehemann, den sie aus Dankbarkeit heiratete, hat sie vor den Nazis gerettet. Seine Mutter hat ihr das Leben schwer gemacht. Geliebt hat sie einen anderen, der rechtzeitig vor den Nazis nach Australien ausgewandert ist.

Adriana ist zum Teil bei ihr aufgewachsen. Der Lebensstil der Tante war ein ganz anderer als der zuhause. Adriana genoss es.

Auch jetzt tröstet die Tante sie und erzählt am Telefon aus ihrem interessanten Leben. Ihr Fazit: es gibt nichts, was ein Teller Pasta nicht heilen kann. Doch manchmal bringt sie auch einiges durcheinander und legt dann einfach auf.

Leider darf Adriana nicht den 100. Geburtstag mit ihrer Tante feiern. Das Pflegeheim ist immer noch für Besucher geschlossen.

Adriana Altaras erzählt mit viel Humor und Hoffnung auf ein gutes Ende. Mir hat das Buch sehr gefallen, meine Mutter ist auch schon 96 Jahre alt und hat viel erlebt. Es ist immer interessant Geschichte anhand einer Lebensbiografie zu erfahren. Diese ist wirklich sehr gelungen.

Die Autorin:

Adriana Altares wurde 1960 in Zagreb geboren. Sie studierte in New York und arbeitet als Autorin, Schauspielerin und Theater- und Opernregisseurin.

  • KiWi
  • 240 Seiten
  • ISBN 9783462004243
  • 22 €

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