Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand

Mitte des 17. Jahrhunderts bricht der Kartograph und Mathematiker Carsten Niebuhr im Auftrag seines Göttinger Professors zu einer Forschungsreise in den Orient auf. Zusammen mit seinen fünf Begleitern soll er Sitten und Gebräuche studieren, Pflanzen sammeln und nach dem nebulösen Biblisch-Göttlichem in allem suchen. Alle Expeditionsteilnehmer außer Niebuhr kommen nach und nach durch Seuchen ums Leben. Niebuhr, jetzt auf sich allein gestellt, beschließt eine kleine Insel in der Nähe von Bombay zu erforschen. Dort holt ihn ein schlimmes Fieber ein.

Gleichzeitig stranden Meister Musa und sein Diener auf der Insel. Der Meister ist ein Astrolabienbauer der aus Persien kommt und in Indien Geschäfte gemacht hat Aber eigentlich ist er auf den Weg nach Mekka.

Die Insel ist von ärmlichen Eingeborenen, struppigen Ziegen und frechen Affen bevölkert.

Meister Musa findet den fieberkranken Wissenschaftler und nimmt sich seiner an. Beide warten nun auf ein Schiff das sie von der elenden Insel wegbringt. Dabei diskutieren sie über Sternbilder im Westen und im Osten. Der eine sieht eine Frau, der andere nur ihre bemalte Hand.

Das Buch ist so eine Art verschrobener historischer Roman. Ich hatte ersteinmal Probleme zu folgen. Die Sätze quellen förmlich über mit Informationen. Vom Professor in Göttingen bis zum Meister in Indien und der Hauptfigur Carsten Niebuhr verhalten sich alle Figuren etwas sonderlich. Das ist sehr amüsant.

Mein Fazit: Ungewöhnlich, aber dranbleiben lohnt sich.

Der Roman war auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2020 und hat den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2020 bekommen.

Die Autorin:

Christine Wunnicke wurde 1966 in München geboren. Sie studierte in Berlin und Glasgoe Linguistik, Altgermanistik und Psychologie. Seit 1991 arbeitet sie als freie Autorin.

  • Berenberg Verlag
  • ISBN 978-3-946334-76-7
  • 22€

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