Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet

Es geschieht ganz plötzlich dass Joachim Meyerhoff seine linke Seite nicht mehr spürt. Ihm ist total schwindelig, seine Tochter ruft einen Krankenwagen. Er spürt gleich dass er einen Schlaganfall hat.

Die Fahrt dauert sehr lange denn es gibt keinen freies Bett in der benötigten Stroke-Klinik. So irren sie durch Wien, dabei muss es schnell gehen, damit keine Schäden zurück bleiben. Das ist ihm alles klar, aber er merkt wie hilflos er ist. Nur durch seine tatkräftige Tochter finden sie letztendlich eine Klinik die ihn aufnimmt.

Große Angst befällt ihn, und um sich abzulenken, lässt er Teile seines Lebens Revue passieren, beobachtet die anderen PatientInnen und formt wohl schon den Roman in seinem lädierten Kopf, um das Geschehen zu verarbeiten.

Es ist bewunderungswürdig wie der Autor auch in dieser schlimmen Situation seinen Humor nicht verliert. Besonders gefallen haben mir die Reiseberichte, die mit viel Sprachwitz gewürzt sind.

Bemerkenswert finde ich Meyerhoffs unerschütterliches Selbstbewußtsein in punkto Frauen, als er überlegt, ob sich die Neurochirurgin seinetwegen ein hübsches Kleid angezogen hat.

Besonders den Anfang fand ich etwas langatmig, aber dann hab ich mich festgelesen.

Die Geschichte mit den Hamstern verrate ich nicht.

Der Autor:

Joachim Meyerhoff wurde 1967 in Homburg geboren. Sein Vater war Psychiater und leitender Direktor einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig-Holstein. Die Familie lebte auf dem Gelände. Meyerhoff verbrachte seine Kindheit sozusagen in der Psychiatrie und hat darüber einen Roman geschrieben, dem weitere folgten.

Heute lebt der Autor als Schauspieler und Schriftsteller in Berlin.

Kiepenheuer & Witsch Verlag

320 Seiten

ISBN  978-3-462-00024-5 

24€

2 Kommentare zu „Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet“

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