Lauren Groff: Matrix

Der Roman wurde auf Deutschland Radio Kultur vorgestellt und hat mein Interesse geweckt.

Es ist das Jahr 1158. Marie, eine uneheliche Tochter des Königs, wird von Eleanore von Aquitanien nach England, in ein abgelegenes, verarmtes Nonnenkloster verbannt. Dort soll sie Priorin werden und damit dem Hof für immer fern bleiben.

Marie ist eine mutige und unerschrockene junge Frau, die sich von den katastrophalen Zuständen im Kloster nicht unterkriegen lässt. Kälte, Hunger und Gebete prägen den Alltag der Nonnen. Maries Vorbild und Halt sind die Erinnerungen an ihre früh verstorbene Mutter und ihre Tanten, große mutige Frauen, die sich durchsetzen konnten.

Als Erstes sorgt sie dafür, dass es im Kloster genug zu essen gibt. Außenstände werden, teils mit Nachdruck eingetrieben. Die Landwirtschaft wird reformiert. Jede Nonne bekommt die Arbeit, die sie gut kann und für die sie eine Begabung hat. Das schafft Zufriedenheit und Produktivität.

Nicht alle Nonnen sind mit Maries Führung einverstanden, aber die meisten fügen sich. Es entsteht eine wohlhabende Gemeinschaft, die sich zusehends gegen den Neid der Obrigkeit in Acht nehmen muss.

Marie hat eine Vision. Sie werden ein riesiges Labyrinth um das Kloster herum bauen. Die Nonnen machen sich ans Werk, um ihr Leben zu verteidigen.

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich nicht so gern historische Romane lese. Dieses Buch hat mich aber begeistert. Eine Art Matriarchat inmitten einer düsteren Zeit. Erfrischend hebt sich die facettenreiche Protagonistin von den üblichen Mittelalterschmökern ab. Eine feministische Antwort auf Follett.

Die Autorin:

Lauren Groff wurde 1978 geboren. Sie hat Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht.

  • Claassen Verlag
  • 320 Seiten
  • ISBN 9783546100373
  • 25 €

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