Hannah ist Mitte zwanzig und weiß mit ihrem Leben nicht so recht etwas anzufangen. Sie hat ein Verhältnis mit einem Professor, bei dem sie promoviert. Einmal in der Woche besucht sie ihre Großmutter Evelyn, eine pensionierte Ärztin, die in einem Altenheim lebt. Hannahs Mutter ist schon tot.
Ein Brief aus Israel an Evelyn erweckt Hannahs Neugierde. Es geht um die verschollenen Bilder ihrer Urgroßmutter Senta, die in zweiter Ehe mit dem Sohn eines jüdischen Kunsthändlers verheiratet war. Evelyn soll die Erbin dieses Kunstschatzes sein.
Hannah bemüht sich, mehr über die Vergangenheit ihrer Familie zu erfahren, aber ihre Großmutter schweigt eisern. Warum ist sie so stur?
Sentas erster Mann, und Evelyns Vater, war ein hochdekorierter Kampfpilot. Als Senta ihn verließ, kam das kleine Mädchen zu dessen Schwester. Diese versuchte, jeglichen Kontakt zur Mutter abzubrechen. Als Senta dann mit ihrem jüdischen Mann Deutschland verlassen musste, hinterließ sie Evelyn einen Schatz, von dem diese nichts ahnt. Nur die Tante ist eingeweiht.
Hannah versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Was für eine interessante Geschichte von Frauen mehrerer Generationen, die versuchen ihr Leben zu meistern. Nur Hannah finde ich etwas blass, aber so soll sie wahrscheinlich auch sein in ihrer Verlorenheit. Auf jeden Fall ein sehr lesenswerter und gelungener Roman.
Die Autorin:
Alena Schröder, geboren 1979, arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Lateinamerikanistik in Berlin und San Diego studiert.
- DTV
- 368 Seiten
- ISBN 978-3-423-28273-4
- 22 €