Martin ist Mitte siebzig, verheiratet mit der 30 Jahre jüngeren Ulla. Sie haben einen Sohn im Kindergartenalter. Ulla arbeitet in einer Galerie, sie ist Künstlerin. Martin, ein pensionierter Professor, kümmert sich um den Sohn. Alle sind glücklich und zufrieden, ein Leben im Wohlstand und Sicherheit, bis Martin die Diagnose Krebs im Endstadium bekommt. Er hat nur noch wenige Monate zu leben.
Wie geht man mit so einer Diagnose um? Martin überlegt, was er seinem Sohn an Erinnerungen hinterlassen kann. Er schreibt einen Brief, obwohl Ulla für ein Video plädiert.
Sie beschließen Schönes zu unternehmen, Kino, Riesenrad fahren und in kleinen italienischen Restaurants zu essen.
Martin versucht sich an seine Kindheit zu erinnern. Auch bei Ulla löst die Krankheit ihres Mannes Erinnerungen aus. Warum hat ihr Vater die Familie verlassen, als sie noch ein Baby war?
Durch Zufall entdeckt Martin, dass Ulla eine Affaire hat. Er will den Mann kennenlernen. Wird er der neue Mann in Ullas Leben und der Ersatzvater seines Sohnes, nach seinem Tod?
Ulla und Martin haben trotz aller Probleme eine liebevolle Beziehung und geben einander Kraft.
Der Roman hat mich sehr berührt. Obwohl ich die Konstellation alter Mann, junge Frau etwas abschreckend finde, hat sie doch etwas in ihrer Gegensätzlichkeit. Hier der alte Mann, der sein Leben eigentlich schon gelebt hat und in Würde sterben möchte, auf der anderen Seite die junge Frau, die nach dem Tod des Partners noch ein ganzes Leben vor sich hat.
Ich lese Bernhard Schlinks kluge Romane immer gern und auch dieser hat mich überzeugt.
Das Hörbuch wurde ganz wunderbar von Ulrich Noethen gesprochen. Aber ich hätte auch nichts anderes erwartet.
Der Autor:
Bernhard Schlink wurde 1944 in Bielefeld geboren. Er studierte Jura und arbeitete als Professor für öffentliches Recht, bevor er sich dem Schreiben widmete.
- Diogenes Hörbuch
- Dauer: 5 Stunden, 3 Minuten
- ISBN 9783257695434
- 19,95 €
- Diogenes Verlag
- 240 Seiten
- ISBN 9783257072716
- 26 €