Jane Gardam: Mädchen auf dem Felsen

Ich muss gestehen, dass ich am Anfang des Hörbuchs dachte, wie langweilig ist das denn. Zum Glück bin ich dran geblieben, denn Stück für Stück entwickelt sich hinter dieser langweiligen Fassade ein vielschichtiges Drama. Also nur Geduld, ob beim Hören oder Lesen.

Wir haben das Jahr 1936. Die achtjährige Margaret bekommt einen Bruder und darf fortan einmal in der Woche mit der Hausangestellten Lydia einen Tagesausflug machen. Die beiden verstehen sich gut, obwohl Margarets Vater streng gläubig ist und sie zur Frömmigkeit erzieht, während Lydia es mit der Moral nicht so genau nimmt. Der Ausflug geht immer mit dem Zug ans Meer. Im Wäldchen hinter dem Strand ermutigt Margaret ihre ältere Freundin, sich von Korsett und Strümpfen zu entledigen, was nicht unbemerkt bleibt. Lydia macht eine Männerbekanntschaft, deshalb stromert Margaret allein herum und entdeckt ein heruntergekommenes Herrenhaus mit seltsamen Bewohnern. Alle sind alt und weiß gekleidet. Am meisten interessiert sich Margaret für einen alten Herrn, der im Garten ein Bild malt.

Derweil ermutigt der Hausarzt Margarets Mutter, wieder mehr Kontakte zu pflegen und alte Freunde zu besuchen.

Dadurch wird eine Kette von Ereignissen gestartet, die das Leben aller Protagonisten und Protagonistinnen verändert.

Das Hörbuch, gelesen von Leslie Malton, war ein einziges Vergnügen, wie es sicherlich auch das Buch ist. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und ich habe die altkluge Margaret und die freche Lydia wirklich ins Herz geschlossen.

Jane Gardam hat noch mehrere sehr lesenswerte Bücher geschrieben, die ich dir ans Herz legen möchte. Vor allem mochte ich die Romantrilogie ‚Ein untadeliger Mann‘, ‚Eine treue Frau‘ und ‚Letzte Freunde‘.

Die Autorin:

Jane Gardam wurde 1928 in Coatham geboren. Sie studierte Englisch an der University of London und arbeitete als Bibliothekarin und Lektorin.

  • Hörbuch Hamburg
  • Audio-CD
  • 22€
  • Hanser Verlag
  • 224 Seiten
  • ISBN 978-3446272286
  • 22€

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